
Wer ist die Fussballerin, die Trump provoziert?
Sie werde nicht «in das verdammte Weisse Haus» gehen, sagte Megan Rapinoe. Und wird damit zu einer Fussball-Ikone.
Sie ist der neue US-Superstar, aber auch Reizfigur. Im Internet erntet die Weltmeisterin und Trump-Kritikerin mal wieder Lob und Tadel – diesmal wegen eines Autogramms.
Es ist das Team der Stunde, nicht nur sportlich. Die US-Nationalspielerinnen wurden kürzlich nicht nur Fussball-Weltmeisterinnen, sondern durch ihren Zwist mit dem eigenen Verband (sie wollen gleich hohe Prämien wie die Männer) auch zu Postergirls im Kampf um Gleichberechtigung. Besonders Captain Megan Rapinoe wurde mit ihren flammenden Reden zum Vorbild von Millionen US-Amerikanerinnen. Durch ihre kritischen Worte in Richtung Donald Trump wurde die 34-Jährige allerdings auch zur Hassfigur der konservativen Republikaner. Und diese witterten in einem Video während einer Gala ihre grosse Chance.
An einer jährlichen Preisverleihung des TV-Senders ABC, wo die Fussballerinnen zum Team des Jahres gekürt wurden, wollte ein Junge seinen kleinen Fussball von der Weltmeisterin unterschreiben lassen. Sie kam dem Wunsch nach, würdigte den Buben allerdings keines Blickes. Deshalb twitterte der englische, konservative Newsmoderator Piers Morgan – bereits während der WM ein lautstarker Rapinoe-Kritiker – kurz darauf: «Wow. Sie schaut ihn nicht einmal an ... Was für ein arrogantes Stück.» Innert kürzester Zeit brach in den sozialen Medien ein Shitstorm aus, Morgans Beitrag wurde bisher rund 144'000-mal gelikt.
Wow. Doesn’t even look at him.. such an arrogant piece of work. https://t.co/BEJjGqIIhj
— Piers Morgan (@piersmorgan) July 13, 2019
Anti-Demokraten-Seiten stellen aufgrund der Aktion infrage, ob «so eine» wirklich zum Vorbild tauge. Ihre Fans hingegen argumentieren, dass sie am Anfang lächle und danach offenbar abgelenkt worden sei – und ohnehin Sekunden vor Start der Gala den Ball widerstandslos unterschrieben habe. Rapinoe selber, sonst auf Social Media sehr aktiv, hat sich noch nicht dazu geäussert.
Dass sie auch anders kann, hat Rapinoe vor Abflug von Frankreich in die USA bewiesen, als sie sich viel Zeit für Selfies nahm – stets mit einem Lächeln im Gesicht.
She’s getting slaughtered in a 15 second clip. Try this.pic.twitter.com/VxBzaOiVvj
— Steven Dow (@aFootballMan) July 13, 2019
red